Das lebendige und dynamische Barranquilla gehört zu den Geheimtipps in Kolumbien für Reisende, die das Land fernab von Klischees kennenlernen wollen. Doch nicht nur Barranquilla selbst überrascht, auch die Umgebung eignet sich hervorragend für Entdeckungsreisen.
Von Barranquilla aus kannst du eine Vielzahl an spannenden Tagesausflügen unternehmen – mit und ohne Tour. In weniger als zwei Stunden erreichst du faszinierende Orte, von unberührter Natur bis hin zu kulturellen Schätzen. Hier eine kleine Übersicht.
Puerto Colombia ist einer der ältesten Häfen Kolumbiens, nur 30 Minuten von Barranquilla entfernt und bequem mit dem Bus oder Taxi zu erreichen. Von Barranquilla nach Puerto Colombia gibt es auch geführte Radtouren (GetYourGude.com)*!
Puerto Colombia ist vielleicht nicht die malerischste Küstenstadt in Kolumbien, aber eignet sich gut für einen gemütlichen Spaziergang am Nachmittag oder ein leckeres Essen am Meer. 2024 eröffneten mehrere Restaurants mit Meerblick im schönen neu erbauten Internationalen Gastronomischen Zentrum entlang der Strandpromenade in der Nähe des Piers. Auch das Kilymandiaro Sunset Paradise am Pradomar-Strand bietet eine ausgezeichnete Kulisse zum Speisen (siehe Google Maps).
Zu den Sehenswürdigkeiten in Puerto Colombia gehören der alte Bahnhof, der lange Holzsteg, die Strandpromenade (Malecón del Mar), der Glas-Leuchtturm („farola“) und das koloniale Schloss San Antonio de Salgar. An den Stränden von Pradomar und Salgar kann man Wassersport machen, zum Beispiel Stand-up-Paddling und (Kite-)Surfen.
Beachte, dass die verschiedenen Sehenswürdigkeiten weit auseinander liegen. Es würde etwa zwei Stunden dauern, um vom Holzsteg im Zentrum zu Fuß zum Salgar-Strand im Norden zu gelangen, wobei der Weg nicht immer fußgängerfreundlich ist und die Sonne gnadenlos sein kann. Die Strandpromenade soll jedoch in Zukunft bis zum Leuchtturm ausgeweitet werden.
Insider-Tipp: Wenn du Geistergeschichten magst, frag die Einheimischen nach „La Novia“ (der Braut)…
Foto von Travelhapp, Los Inmigrantes Skulptur („Die Einwanderer“, Puerto Colombia Strandpromenade
Foto von Travelhapp, Schloss San Antonio de Salgar, Puerto Colombia
Schöne Strände zum Entspannen findest du südlich von Barranquilla in Richtung Cartagena, darunter Playa Puerto Velero, Playa Caño Dulce, Playa Mendoza, Playa Tubará, Santa Verónica und Salinas del Rey.
Santa Verónica ist ein zunehmend beliebtes Reiseziel für Kitesurfer, besonders der Strand von Salinas del Rey. Sieh dir mein TikTok-Video an, um einen Eindruck zu bekommen. Santa Verónica ist noch nicht besonders touristisch, und viele Restaurants öffnen nur an Wochenenden und in der Hochsaison.
Es gibt Busse, die nach Süden Richtung Cartagena fahren und dich entlang der Straße absetzen können. Du kannst auch andere Reisende suchen, um ein Taxi zu teilen. Taxis sind in Kolumbien sehr erschwinglich, und du kannst den Preis im Voraus mit dem Fahrer verhandeln.
Die Strände bei Barranquilla haben eher einen rauen Charme. Falls du idyllische Bilderbuch-Strände suchst, wirst du rund um den Tayrona-Nationalpark bei Santa Marta oder in Rincón del Mar südlich von Cartagena fündig.
Foto von Travelhapp, Santa Verónica, Blick auf Salinas del Rey
Der Parque Isla de Salamanca ist ein Naturschutzgebiet mit einem einzigartigen Ökosystem, das Mangrovenwälder, endemische Tierarten und kleine Strände umfasst. Der Park ist ein tolles Tagesausflugsziel von Barranquilla aus.
Um zur Salamanca-Insel zu gelangen, kannst du den Bus vom Terminal de Transporte in Barranquilla in Richtung Santa Marta nehmen und nach etwa 35 Minuten am Besucherzentrum Los Cocos aussteigen (siehe Google Maps). Alternativ kannst du auch ein Boot von Malecon Puerta de Oro in Barranquilla nehmen (siehe Google Maps). Allerdings ist letztere Option nicht immer verfügbar, erkundige sich also vorher.
Foto von Pavel Dodonov, CC BY 2.0, Isla Salamanca Barranquilla (mod.)
Ein interessanter Halt auf dem Weg nach Santa Marta ist die Ciénaga Grande de Santa Marta, die größte Ciénaga Kolumbiens. (Eine Ciénaga ist ein großes, see-ähnliches Feuchtgebiet.) Hier kannst du mit dem Boot die Mangrovenwälder mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna erkunden, und bunte schwimmende Dörfer mit Stelzenhäusern besuchen, darunter Nueva Venecia und Buenavista.
Um von Barranquilla zur Ciénaga Grande zu gelangen, nimmst du den Bus Richtung Santa Marta und steigst nach etwa 1 Stunde und 20 Minuten Fahrt bei Puente Puebloviejo aus (auch bekannt als „Puente de La Barra“). Dann gehst du zum Touristenpier im Viertel Isla del Rosario (siehe Google Maps). Von dort aus kannst du dann eine Bootstour machen.
Ganz in der Nähe der Ciénaga Grande liegt das malerische Städtchen Ciénaga, das Gabriel García Márquez als wichtige Inspiration für das fiktive Macondo in Hundert Jahre Einsamkeit diente. Mehr erfährst du in meinem Artikel „Gabos Magisches Kolumbien: Eine Reiseroute“.
Foto von gabinete, CC BY-SA 2.0, Nueva Venecia, Ciénaga Grande (mod.)
Nur eine Stunde von Barranquilla entfernt wartet das malerische und entspannte Usiacurí mit Geschichte, Natur und traditionellem Kunsthandwerk.
Das charmante Städtchen ist bekannt für seine kunstvollen Flechtarbeiten aus Iraca-Palme und seine farbenfrohen Murals, die Straßen und Häuser zieren. Besuche das kleine Museum „Casa Museo Julio Flórez“, das dem gleichnamigen kolumbianischen Dichter gewidmet ist, der einst hier lebte, und genieße den Panoramablick von der Kirche Santo Domingo de Guzmán.
Das nahegelegene Luriza-Naturschutzgebiet bietet tolle Möglichkeiten zum Wandern und zur Vogelbeobachtung. Vielleicht gönnst du dir sogar eine kleine Auszeit im Ankua Eco Hotel (Booking.com)*, das mitten in der Natur liegt?
Update: April 30, 2025
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