Als eine der artenreichsten Regionen der Erde bietet das Amazonasgebiet unvergleichliche Outdoor-Abenteuer, einzigartige Dschungel-Touren mit endlosen Möglichkeiten zur Wildtier-& Vogelbeobachtung, und lehrreiche Begegnungen mit indigenen Communities.
Leticia ist Kolumbiens lebendiges Tor zum Amazonas im Dreiländereck Kolumbien – Peru – Brasilien. Die heiße, feuchte Luft der Grenzstadt ist erfüllt von den Geräuschen und Düften des Regenwalds, und in den Straßen pulsiert eine einzigartige multikulturelle Energie. Etwa 2 Bootsstunden flussaufwärts hat sich das beschauliche, autofreie Puerto Nariño zu einem kleinen Hub für Ökotourismus und nachhaltige Amazonas-Touren entwickelt.
Hier sind 17 unvergessliche Erlebnisse, die dich im Amazonasgebiet rund um Leticia und Puerto Nariño erwarten.
Leticia ist nicht nur der Ausgangspunkt vieler Amazonas-Touren, sondern durchaus auch selbst einen Aufenthalt wert! Schlendere entspannt den malerischen Malecón entlang, genieß ein kühles Bier oder einen frisch gepressten Saft und lass dich von der Schönheit des vorbeiziehenden Flusses verzaubern.
Ein unvergessliches Naturschauspiel erwartet dich in der Dämmerung, am Parque Santander, wenn Tausende bunter Papageien sich in Baumwipfeln niederlassen. Kauf dir ein paar leckere Amazonasfrüchte von den Straßenhändlern und genieß diese kostenlose Darbietung im geschäftigen Herzen der Stadt.
Vom Kirchturm am Parque Santander aus hast du übrigens einen atemberaubenden Panoramablick!
Foto von atosan, Boot auf dem Amazonas in der Nähe von Leticia, Kolumbien (Canva Pro)
Foto von Jaime Gonzalez, Leticia Parque Santander (Canva Pro)
Ein Marktbesuch ist in Kolumbien immer ein Erlebnis, aber in Leticia wirst du von der Vielfalt an köstlichen exotischen Amazonasfrüchten überwältigt sein (z.B. Açaí, Cupuaçu und Camu-Camu). Jeden Montag kommen Marktverkäufer aus den indigenen Communities in die Stadt, um ihre Produkte feilzubieten.
Im Obergeschoss des Marktes findest du günstige Mittagsmenüs mit traditionellen Amazonas-Gerichten wie Pirarucu (ein riesiger Fisch), Piranha, Tacacho (eine Art Maniok-Kuchen) oder Casabe. Für die ganz Mutigen gibt es sogar Mojojoy, gegrillte oder frittierte Dschungelwürmer.
Foto (mod.) von Mario Montenegro, Leticia-Markt, Amazonas Kolumbien, CC BY-SA 2.0
Leticia ist der perfekte Ausgangspunkt für leicht zugängliche Touren in den kolumbianischen Amazonas. Von Tagesausflügen in den Regenwald bis hin zu mehrtägigen Dschungeltrekkings mit Übernachtung in Amazonas-Lodges ist alles möglich. Typische Aktivitäten im Amazonasgebiet sind z.B. Bootstouren und Wanderungen zur Wildtier- und Vogelbeobachtung, Nachtsafaris, und der Besuch indigener Gemeinschaften.
Ich empfehle dir, mehrtägige Amazonas-Touren vorab zu organisieren, um sicherzustellen, dass du das Beste aus deiner Zeit vor Ort machen kannst. Ich bin einmal ohne große Planung in der Nebensaison nach Leticia gereist und da war es als Alleinreisende doch etwas herausfordernd, alles spontan auf die Beine zu stellen.
Bei GetYourGuide.com*, und vor allem auch bei Civitatis.com*, findest du für Alleinreisende erschwingliche Touren, während der Fokus bei Viator.com* eher auf privaten Tourgruppen liegt. Hier ein paar empfehlenswerte Optionen.
Das entspannte Flussdörfchen Puerto Nariño ist in 2-3 Stunden mit dem Boot von Leticia aus erreichbar und bietet ein authentisches und nachhaltiges Amazonas-Erlebnis. Das Licht nach dem Regen ist einfach überwältigend und fast schon transzendent. Puerto Nariño steht für Community-basierten Ökotourismus. Du kannst dort seltene rosafarbene Delfine im Fluss und andere Wildtiere entlang des Ufers beobachten. Außerdem erlebst du die Kultur und Lebensweise der indigenen Gemeinschaften Tikuna, Cocama und Yagua hautnah.
Das Natütama-Interpretationszentrum in Puerto Nariño beherbergt ein interaktives Museum mit Ausstellungen über die Flora und Fauna des Amazonas und klärt über Umweltgefährdungen auf.
Foto von Rasmus Lawall, Sonnenuntergang am Amazonas in Puerto Nariño (Canva Pro)
Der Amazonas rund um Leticia und Puerto Nariño ist ein Paradies für Vogelbeobachtungen! Über 500 Vogelarten wurden in der Region gesichtet – darunter Tukane, Aras, Hoatzins und viele seltene Kolibris.
Besonders gute Chancen hast du bei Bootstouren oder Dschungelwanderungen in den frühen Morgenstunden zwischen 5 und 8 Uhr, wenn die Vogelaktivität am höchsten ist, oder auch zur Dämmerung. Lokale Guides machen mit ihrer Ortskenntnis und ihrem tiefen Wissen über endemische Arten jede Exkursion zu einem besonderen Erlebnis. Bei Viator.com kannst du eine 10-stündige Tagestour zur Vogelbeobachtung* mit einem erfahrenen Guide buchen.
Die Trockenzeit (Juni–November) eignet sich super für Vogelbeobachtung in Leticia, da der niedrigere Wasserstand dazu führt, dass sich viele Vögel an Flussufern und Seen konzentrieren. In diesen Monaten sind Aras, Tukane und Eisvögel besonders leicht zu sichten, auch wegen der geringeren Luftfeuchtigkeit.
Allerdings lohnt sich auch die Regenzeit (Dezember–Mai), weil dann Zugvögel wie der Amazonasfischer und seltene Arten wie der Hoatzin in den überfluteten Wäldern brüten und man schöne Vogelbeobachtungstouren mit dem Boot unternehmen kann.
Leticia un Puerto Nariño bieten einzigartige Gelegenheiten, indigene Amazonas-Communities kennenzulernen und von ihnen zu lernen.
Im kleinen, kostenlosen ethnologischen Museum (Museo Etnográfico) in Leticia kannst du einiges über die Geschichte der indigenen Völker erfahren. Noch lehrreicher ist jedoch ein Besuch in einem der umliegenden Dörfer, wo du die Kultur und Lebensweise dieser Gemeinschaften hautnah erleben kannst. Bei diesem Ticuna-Communty-Besuch* kannst du zusätzlich mit pflanzlichen Farben malen und etwas über traditionelle Heilpflanzen lernen.
Bootstouren auf dem Amazonas sind magisch. Du gleitest durch verzweigte Nebenarme, vorbei an üppigem Regenwald und traditionellen Pfahldörfern. Mit etwas Glück erspähst du einen der mythenumwobenen rosa Flussdelfine (Boto)! Auch andere faszinierende Tiere kannst du im Wasser oder an den Ufern entdecken, zum Beispiel Capybaras, Faultiere, Kaimane und natürlich viele Vögel. Die besten Chancen auf Tiersichtungen hast du in den frühen Morgen- oder späten Nachmittagsstunden.
Bootstouren kannst du sowohl von Leticia als auch von Puerto Nariño aus unternehmen. Ab Leticia gibt es zum Beispiel diese Kanu-Tour (Viator.com)*. Nur eine kurze Bootsfahrt von Leticia entfernt liegt die Isla de los Micos (Affeninsel), wo du verschiedene Affenarten beobachten kannst.
Foto von Alfnqn, Bootstour durch einen überfluteten Wald in der Nähe von Leticia
Geführte Nachtsafaris gehören zu den Highlights in Leticia und Puerto Nariño. Erlebe den Amazonas-Regenwald, wenn die Tiere aktiv werden und der Dschungel von einer einzigartigen Natursymphonie erfüllt wird. Ab Puerto Nariño gibt es zum Beispiel diese tolle und günstige Nacht-Tour (Civitatis.com)*.
Nur 30 Autominuten von Leticia entfernt liegt das Tanimboca-Naturschutzgebiet. Hier kannst du die einzigartige Flora und Fauna des Amazonas erkunden und an Outdoor-Aktivitäten wie Dschungelwanderungen, Tierbeobachtungen und Vogelbeobachtungen teilnehmen. Für Abenteuerlustige gibt es auch Möglichkeit zum Ziplining, Kajakfahren, Kanufahren und Klettern.
Foto von Manakin, Wildtiere Amazonas Kolumbien: Brüllaffe (Canva Pro)
Wenn du wenig Zeit hast, aber trotzdem einen Eindruck vom Amazonas bekommen möchtest, solltest du unbedingt ein Taxi oder Tuk-Tuk in Leticia nehmen und den ökologischen Park Mundo Amazónico besuchen (siehe Website).
Dieser familiengeführte Park liegt etwa 9 km nördlich von Leticia und bietet kurze, geführte Touren durch den Dschungel. Entdecke die Vielfalt der Amazonas-Pflanzen und beobachte faszinierende Flusstiere. Im Amazon Tea House kannst du verschiedene Kräutertees probieren und dabei etwas über traditionelle Heilmittel lernen.
Im Naturschutzgebiet Reserva Natural Omagua, nur 30 Autominuten nördlich von Leticia, erwartet dich das höchste Canopy-Abenteuer der Region. Ziplines, Hängebrücken, Kletternetze und Abseilaktivitäten sorgen für Nervenkitzel pur.
Foto von jkraft5, Begegnungen mit Wildtieren, Kolumbianischer Amazonas (Canva Pro)
Nur wenige Kilometer flussaufwärts von Leticia erstrecken sich die Yahuarcaca-Seen, ein System aus 21 miteinander verbundenen Gewässern, die ursprünglich zum Amazonas gehörten. Während der Hochwasserzeit von November bis Mai kannst du hier mit etwas Glück die legendären, rosafarbenen Amazonasdelfine beobachten. Auch für Vogelbeobachter sind die Seen ein Paradies: Adler, Tukane, Aras, Eisvögel und Reiher sind nur ein paar der zahlreichen Vogelarten, die hier zu Hause sind.
Manche Kajak-, Kanu- und Bootstouren von Leticia zu den Yahuarcaca-Seen führen auch zur Reserva Flor de Loto (Seerosenreservat), wo du die Victoria Regia, die größte Lotusblume der Welt, bestaunen kannst. Ein typischer Tagesausflug beinhaltet oft den Besuch einer lokalen indigenen Gemeinde. Mit deiner Teilnahme an Community- und Ökotourismus-Touren unterstützt du die an den Seen lebende lokale Bevölkerung.
Schau dir diese 4-stündige Kajak-Tour zu den Yahuarcaca-Seen auf Civitatis* an!
Leticia liegt direkt am Dreiländereck (Tres Fronteras) von Kolumbien, Brasilien und Peru, was dir den Besuch aller drei Länder an nur einem Tag ermöglicht!
Tabatinga in Brasilien erreichst du in etwa 10 Minuten mit dem Taxi, mit dem Boot dauert es nur wenig mehr. Noch schneller geht es zur Flussinsel Santa Rosa in Peru: Die Fähre von Leticia aus braucht satte zwei Minuten (siehe Rome2Rio). In Santa Rosa kannst du dir ein authentisches peruanisches Ceviche schmecken lassen, während du dich in Tabatinga an brasilianischen Köstlichkeiten laben kannst.
Foto von Eli Duke, Bootstour von Leticia nach Santa Rosa Peru, CC BY-SA 2.0
Besuche die Mocagua-Community in der Nähe des Amacayacu-Nationalparks am Fluss zwischen Leticia und Puerto Nariño, um mehr über das Leben im Amazonas zu erfahren. In der 800-Seelen-Community leben Menschen verschiedener indigener Völker, darunter die Ticuna, Cocama, Yagua und Uitoto. Sie leben harmonisch miteinander und im Einklang mit der Natur. Nimm am täglichen Leben im Dorf teil und bewundere die beeindruckenden Murales in den Straßen.
Die Mocagua-Gemeinschaft betreibt auch die Maikuchiga-Stiftung, die sich der Rettung und Rehabilitation von Affen aus dem illegalen Tierhandel widmet.
Von Puerto Nariño aus gibt es eine top-bewertete Tour zur Mocagua Community und der Affen-Auffangstation*.
Im geschützten Amacayacu-Nationalpark kannst du in die unberührte Schönheit des Amazonas-Regenwaldes eintauchen und verschiedene Ökosysteme kennenlernen. Wandere auf schmalen Dschungelpfaden, beobachte Tiere und Vögel, unternimm Kanufahrten und lausche der einzigartigen Geräuschkulisse des Regenwaldes.
Für Alleinreisende, die sich Begleitung wüschen ist diese gute und günstige Amacayacu-Wander-Tour* ab Puerto Nariño interessant. Du kommst nicht nur in den Genuss einer geführten Tour, sondern fährst auch Boot und bekommst ein leckeres, traditionelles Mittagessen bei der Tikuna-Community.
Foto von Rasmus Lawall, Vogelbeobachtung Amazonas Kolumbien (Canva Pro)
Der edle Fluss Yavari markiert eine natürliche Grenze zwischen Brasilien und Peru. Wenn du in Leticia im Morgengrauen aufbrichst, kannst du die ruhige Schönheit des Amazonas-Sonnenaufgangs von deinem Boot aus genießen – fernab von Menschenmassen.
Tagestouren beinhalten in der Regel Besuche des Sacambu-Sees, Dschungelwanderungen, Angelausflüge und Stopps in der brasilianischen Stadt Benjamin Constant, wo du mit etwas Glück rosa Delfine sichten kannst.
Bei GetYourGuide findest du eine schöne 3 Tage / 2 Nächte Tour über den Yavari* von einem empfehlenswerten lokalen Anbieter.
Yagé ist das in Kolumbien verwendete Wort für Ayahuasca; Einheimische nennen es oft einfach „die Medizin“ oder „das Heilmittel“. Es wird seit Jahrhunderten von indigenen Völkern im Amazonasgebiet für spirituelle, medizinische und zeremonielle Zwecke verwendet.
Auch ziemlich viele nicht-indigene Kolumbianer nehmen mindestens einmal in ihrem Leben an einer Ayahuasca-Zeremonie teil, mit dem Ziel eine tiefere Selbsterkenntnis zu erlangen. Dabei befolgen sie strikt das traditionelle Ritual (mit 8 Tagen strenger Diät und Abstinenz) und achten darauf, dass sie von einem erfahrenen, echten Taita begleitet werden.
In den letzten Jahren ist die Teilnahme an Ayahuasca-Zeremonien im kolumbianischen Amazonasgebiet bei Reisenden, die spirituelles Wachstum und Heilung suchen – oder einfach nur eine profane psychedelische Erfahrung machen wollen – immer beliebter geworden. Sei dir bewusst, dass die Einnahme von Yagé mit großen Risiken verbunden ist, besonders wenn du das Ritual ignorierst und in die Hände eines Scharlatans gerätst. Falls du diese Erfahrung in Betracht ziehst, solltest du dich gründlich informieren und mit Einheimischen in Kolumbien sprechen.
Um den Amazonas richtig zu erleben und mal vollkommen abzuschalten, verbringst du am besten ein paar Nächte direkt im Dschungel oder am Fluss.
Hier ist eine Auswahl empfohlener Lodges und Pensionen, in denen du die Natur hautnah erleben kannst:
Noch näher kannst du dem Dschungel kommen, wenn du in einem Baumhaus oder einer Hängematte übernachtest. Hier einige Möglichkeiten:
Einige Aktivitäten, wie der Besuch des Parque Ecológico Mundo Amazonico, können problemlos alleine und spontan unternommen werden. Wenn du jedoch längere Amazonas-Touren ab Leticia oder Puerto Nariño planst, empfehle ich dir, diese etwas im Voraus zu organisieren, besonders wenn du in der Nebensaison reist.
Oft benötigt man für Touren in Kolumbien eine Gruppe. Falls du als Frau alleine unterwegs, kannst du in unserer Facebook-Gruppe Colombia Solo Female Travelers nach Mitstreiterinnen suchen. Bei Civitatis.com* gibt es einige gute geführte Wanderungen, die auch für Alleinreisende erschwinglich sind.
Wenn du allein nach Leticia reist, solltest du die üblichen Sicherheitsempfehlungen beachten, z. B. nicht alleine im Dunkeln oder in abgelegenen Gegenden herumlaufen. Lies dir meine Sicherheitstipps für Kolumbien und Tipps fürs Alleinreisen durch.
Aufgrund der Nähe zum Äquator und der Lage im Regenwald herrschen in Leticia das ganze Jahr über hohe Temperaturen (um die 30 °C) und eine hohe Luftfeuchtigkeit (etwa 88 %).
Während der „Trockenzeit“ von Juni bis Oktober/November erleichtern die niedrigeren Wasserstände Dschungelwanderungen, während die Regenzeit (Hochwasserzeit) zwischen November/Dezember und Mai ideal für die Beobachtung von Wildtieren am Flussufer vom Boot aus ist.
Du siehst, Trockenzeit und Regenzeit bieten unterschiedliche Erfahrungen – keine Zeit ist per se besser oder schlechter. Ich selbst war in der Trockenzeit in Leticia und Puerto Nariño, möchte aber unbedingt auch nochmal zur Regenzeit hin, um den Amazonasfluss in seiner ganzen majestätischen Pracht zu sehen und den einzigartigen Anblick der überfluteten Wälder zu erleben.
Hier sind ein paar nützliche Empfehlungen für deine Reise:
Für andere Reiseziele innerhalb Kolumbiens empfiehlt sich ein Flug. Brasilien (Tabatinga) und Peru (Insel Santa Rosa) erreichst du hingegen in weniger als 15 Minuten mit Taxi, Boot oder Fähre.
Aktualisierung: April 27, 2025
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